Dienstag, 19. April 2011

Prijedor BHI, unrealistischer Optimismus

Hallo wieder mal!
Wieder mal ist Pause machen angesagt, sind gestern in Prijedor, Bosnien, angekommen. Die letzten Kilometer Kroatien, Huegellandschaft, immer wieder Siedlungen mit windschiefen Haeusern, viele davon unbewohnt, zerfallen, die Spuren des Krieges, zwar mehr als fuenfzehn Jahre her, unuebersehbar. Die Worte der jungen Verkaeuferin einer Trgovina kurz vor Dvor, dem Grenzdorf, die Meisten hier seien weggezogen, hier gebe es nichts als empty space. Mit dem Fahrrad unterwegs zu sein hat sich da ziemlich unpassend angefuehlt.
Ein paar Kilometer weiter das erste Minarett, Bosnien, die Una ueberquert und sofort in einem anderen Film. Belebte Strassen, Restaurants, Geschaefte, reger Verkehr, dann fuer uns die grosse Ueberraschung-Strassenschilder in kyrillischer Schrift! Haetten wir nicht so frueh erwartet. Mit Hilfe des Kompasses, immer Richtung Osten, Prijedor gefunden. Auf der Strasse hierher gemerkt, dass Autofahrer, die hupen, nicht gruessen, sondern vorbeirasen wollen. Ich hoffe, wir finden eine etwas weniger befahrenere Strasse nach Banja Luka...
Ach ja, das mit dem Titel. Ich habe geahnt, dass auf diese Weise Fahrradfahren nicht viel mit den fuer mich gewohnten sportlichen Aktivitaeten zu tun hat. Ich habe geahnt, dass die erste Zeit fuer mich kein Zuckerschlecken wird. Am meisten Sorgen bereitete mir im Vorfeld, dass mich mein Ledersattel eine Weile quaelen wuerde. Aber, hab ich mir gesagt {und auch anderen...}, spaetestens in der Tuerkey werde ich fit und dann alles gar kein Problem mehr sein. Tja und jetzt weiss ich, dass nicht einfach nur Zeit vergeht und auf wundersame Weise-zack!-bin ich Cancellara, sondern fit werden ist ein langer und vor allem schmerzhafter Prozess, begleitet von Sorgen um meine koerperliche Gesundheit. Und das mit dem Sattel ist hierbei eher Nebensache... Und haette ich den unrealistischen Optimismus nicht gehabt {insgeheim ist er immer noch da...}, ich haette mich wohl nicht so sehr auf diese Reise gefreut... Aber, trotz allem, es ist die meiste Zeit immer noch super, mit Tim und den Velos gen Osten zu radeln!

1 Kommentar:

  1. sooooo schön...kann mir es genau vorstellen wie es aussieht nach eure Beschreibungen...b

    AntwortenLöschen