Freitag, 29. April 2011

in Čačak ist die Hölle los!

Als Radfahrer in Bosnien und Serbien unterwegs zu sein, bietet mehrere Gefahren.
Als radelnder Fahrer nach dem Weg zu fragen, heisst, gleichzeitig auf Slibovic oder Raki eingeladen zu werden und am Ostersonntag zusätzlich zu Ostereiern. Meistens bleibt es aber beim Schnapps, wovon man anschliessend noch eine Flasche mitbekommt. Die erste Flasche erhielten wir in Doboj, ich lagerte sie in meiner Radtasche, wo sie sozusagen in die Geschichte einging. Die Jacke ist zum Glück saugfähig, hat aber mehrere Funktionen, so dass ich nun auf meine warme Jacke/Liegestuhl/Kopfkissen verzichten muss. Na gut, denkt man sich, wenigstens müssen wir nicht alles trinken. Bei der zweiten Flasche fordern wir unser Glück nicht heraus und spannen sie in die dafür gemachte Flaschenhalterung. Wo sollen wir nur mit dem ganzen Schnapps hin? Ach ja, Flasche drei und vier gibt's auch noch. Wir haben teils mehr Schnapps als Wasser dabei. Irgendetwas kann da nicht stimmen.
Die Hauptstrassen sind links und rechts von Blumen und Gedenktafeln gesäumt, man fragt sich, warum die Leute eine Strasse mitten durch den Friedhof bauen. Die totgefahrenen Hunde, Katzen, Igel, Frösche, Felle von irgendwas undundund belehren einen schnell des Besseren: Alles Opfer der Strasse. Zum Wohlfühlen ist es da wirklich nicht. Augen zu und hoffen, der LKW-Fahrer habe nicht zu oft nach dem Weg gefragt.
Ich weiss, einige von Euch mögen diese dreckigen kleinen Biester, gebt ihnen Kosennamen wie: Muffy, Bello oder nütschinütschi. Ich aber habe auf den Strassen Bosniens ihre wahren Gesichter gesehen. Und darum eine Ansage an die Hunde, die das lesen:
Wenn ihr noch einmal hinter mir, absolut friedvollem harmoniesuchenden Velofahrer, hinterherlauft, mich ankläfft und mich zu beissen versucht, dann werde ich:
A) einen Artgenossen von euch in China essen
B) euch mit meiner bereits eingelaufener Vibram-Sohle, BEREITS EINGELAUFENER!, so tiefe Täler in die Schnauze treten, dass ihr im nächsten Wanderführer eurer Region erscheint
C) euch so lange aufs heftigste beleidigen, bis euer Selbstwert so klein ist, dass ihr nur noch ein Bein braucht, um diesen zu tragen!
Also, ich meine es eigentlich gut mit euch, aber es ist Schluss mit lustig.
Nun gönnen wir uns eine Pause in Čačak. Die Stadt ist bestens dafür geeignet, bzw. so langweilig, dass man wirklich keine Lust hat, etwas zu unternehmen. Dafür sind wir nun bestens über die Resultate der Arm-Wrestling-Meisterschaft in der Klasse bis 80kg informiert.
Reisen ist wunderwar, man endeckt so viel Neues :-)
Liebe Grüsse und bis zum nächsten Mal

2 Kommentare:

  1. So Freunde, nun hab ich das auch noch geschafft mit diesen Kartoffeln und Wellen. Ja schön von euch zu lesen und schön ist der Optimismus weiter ungebrochen...Hoffe ihr habt den Osterschnaps und Eier verdaut, ist ja auch schon Mai... Juhe, bei uns im schönsten Emmental ist das Wetter prächtig und die Bergsicht meistens auch...Ich wünsche euch geruhsame Plätzchen, gute Gesundheit und ä guete bi öier Gurmechuchi
    gruess pia

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  2. Haha..schön von dir zu lesen! Mir kommt grad der Film Bienvenue chez les Ch'tis in den Sinn bei deinen Erzählungen! Hast du den gesehen? An jeder Ecke ein schnäpschen und die Fahrt wird rund!! Weltklasse!take care und schau, dass ihr keinen Road kill verursacht! Du hast übrigens die erste Megasommerprty mit mir und den Mädls verpasst!take care und bis bald!

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